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Maurice Halbwachs Summer Institute

Culture − History − Literature − Society


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Archiv


2015 − Emotion – Interaction – Violence

28.09.-02.10.2015 − Lichtenberg-Kolleg, Göttingen

Das Maurice Halbwachs Summer Institute bietet die Möglichkeit eines intensiven intellektuellen Austauschs zwischen jungen Wissenschaftler/innen unterschiedlicher kultur- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen und international hochprofilierten wissenschaftlichen Persönlichkeiten. Das diesjährige Summer Institute stellt dabei die Frage nach dem Zusammenhang von Gewalt und Emotionen. Ist Gewalt eine Form der Interaktion, die sich herkömmlichen Beschreibungen widersetzt und vielleicht deshalb emotionstheoretisch besonders fruchtbar erschlossen werden kann oder sogar muss? Welche Emotionskonzepte sind im Rahmen der Gewaltforschung verbreitet und wie ist deren Angemessenheit zu beurteilen? Welche methodischen Zugänge legt das Thema „Emotion und Gewalt“ überhaupt nahe und wie lassen sich Gewalt und ihre emotionalen Aspekte darstellen und erzählen? In die entstehenden, hochaktuellen Fragestellungen wird der Soziologe Randall Collins (University of Pennsylvania) einführen, der gemeinsam mit der Kulturanthropologin und Kulturhistorikern Monique Scheer (Eberhard Karls Universität, Tübingen) und dem Soziologen Wolfgang Knöbl (Hamburger Institut für Sozialforschung) mit den Teilnehmenden diskutieren wird. Nachwuchswissenschaftler/innen mit thematisch anschlussfähigen Dissertations- und Forschungsprojekten aus allen Kultur- und Sozialwissenschaften sind herzlich zur Bewerbung eingeladen.


Personen

Seniors:

Randall Collins ist Professor an der University of Pennsylvania und einer der bekanntesten und einflussreichsten US-amerikanischen Soziologen. Collins hat in den vergangenen vier Jahrzehnten eine enorme Anzahl von vielbeachteten Werken zur Konflikt- und Bildungssoziologie, zur Makrosoziologie und Kapitalismusanalyse, zur Ritual- und Emotionstheorie und zum Phänomen der Gewalt vorgelegt. Für den Kontext des Summer Institute sind insbesondere drei seiner Bücher relevant: „The Sociology of Philosophies: A Global Theory of Intellectual Change“ (1998), in dem der von Collins theoretisierte Zusammenhang von intellektueller Kreativität und Emotionen zum Ausgangspunkt einer großangelegten Weltgeschichte der Philosophie gemacht wird; „Interaction Ritual Chains“ (2004), eine Ritualtheorie des Alltagslebens mit einem besonderem Fokus auf Emotionen und ihre Bedeutung für Gruppensolidarität; „Violence: A Micro-sociological Theory (2008; dtsch. „Dynamik der Gewalt“, 2011), welches mittels eines ethnographischen Zugriffs das kontingente Auftreten gewalttätiger Interaktionen in den Mittelpunkt stellt. Schließlich soll nicht unerwähnt bleiben, dass Collins immer wieder auch Auszeiten von der Universität genommen hat, um als Schriftsteller, nicht zuletzt als Kriminalschriftsteller, tätig zu werden.

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Monique Scheer war längere Jahre Mitarbeiterin am Sonderforschungsbereich 437: Kriegserfahrungen, Universität Tübingen, und im Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“ am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, bevor sie 2014 Professorin für Empirische Kulturwissenschaft/Volkskunde an der Universität Tübingen wurde. Mit ihren Büchern „Rosenkranz und Kriegsvisionen. Marienerscheinungskulte im 20. Jahrhundert“ (2006) und „Gefühlswissen. Eine lexikalische Spurensuche“ (gemeinsam verfasst u.a. mit Ute Frevert, 2011; engl. Übersetzung 2014) etablierte sich Scheer sehr schnell als eine der innovativsten Wissenschaftlerinnen im Bereich der Religions- und Emotionsforschung. Derzeit leitet sie im SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ das Teilprojekt „Stuttgart 21: Öffentliche Empörung als emotionale Praxis der Bedrohungskommunikation“.

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Wolfgang Knöbl ist seit 2015 Direktor des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS). Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Sozialtheorie, die politische und historisch-vergleichende Soziologie, die Makrosoziologie und die Geschichte der Sozialwissenschaften. Derzeit arbeitet er an einer Studie mit dem Titel: ,Die Geburt des Staates aus dem Geist der Metropole: Eine ideengeschichtliche und planungssoziologische Studie zur Staatsbildung in Argentinien, Australien und Kanada’. zur Website



Initiator/innen:


Regina Bendix ist seit 2001 Professorin für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie forscht und lehrt zu Themen im Bereich der Fach- und Wissensgeschichte, zum Zusammenspiel von Kultur, Wirtschaft und Politik (Tourismus, Kulturerbe), der kulturellen Ausprägung der Sinne (u.a. Nahrungsforschung) und der Kommunikations- und Erzählforschung. Sie leitet die DFG-Forscher/innengruppe ,Zur Konstituierung von Cultural Property‘ und ein Teilprojekt in der DFG- Forscher/innengruppe ,Ästhetik und Praxis populärer Serialität‘. Sie ist Co-Editorin der Zeitschrift Ethnologia Europaea und seit 2014 auch Co-Editorin der Zeitschrift Narrative Culture.

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Hartmut Bleumer ist seit 2004 Professor für Deutsche Philologie/Germanistische Mediävistik an der Georg-August-Universität Göttingen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die historische Narratologie und die historische Ästhetik. Er ist Co-Editor der Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi). Aktuell interessieren ihn besonders das Verhältnis von Minnelyrik und Minneroman im Mittelalter, in weiterer kulturwissenschaftlicher und literaturphänomenologischer Perspektive die Medialität der Stimme im Kontext der Schrift sowie die Rolle des Klanges bei der historischen Raumimagination.

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Rebekka Habermas ist seit 2000 Professorin für Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen und lehrt und forscht u.a. zur Bürgertums-, Rechts- und Gendergeschichte. In jüngster Zeit beschäftigt sie sich vor allem mit Kolonial-, Wissens- und Missionsgeschichte im langen 19. Jahrhundert. Derzeit arbeitet sie an einem Buch über einen Kolonialskandal um 1900. Sie fungiert u.a. als Mitherausgeberin der Zeitschrift Historische Anthropologie und mehrerer Buchreihen sowie als Sprecherin des DFG Graduiertenkollegs ,Dynamiken von Raum und Geschlecht‘. Unter ihren jüngeren Veröffentlichungen interdisziplinären Zuschnitts seien der gemeinsam mit Richard Hölzl herausgegebene Sammelband ,Mission Global. Eine Verflechtungsgeschichte seit dem 19. Jahrhundert‘ (Wien 2014) sowie der im selben Jahr im Journal of Modern History erschienene Artikel ,Lost in Translation. Transfer and Nontransfer in the Atakpame Colonial Scandal‘ erwähnt.

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Wolfgang Knöbl

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Mitwirkende:


Insa Agena (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): (Georg-August-Universität Göttingen): ‚Die Konzeption des Selbst im Hiobbuch und in den Hodajot’.

Yun-Chu Cho (Humboldt-Universität Berlin): ‚Die Thematisierung des Schweigens in der Post-DDR-Literatur'.

Anna Danilina (Max Planck Institute for Human Development Berlin): ‚Ethics of Essence. Contested Moralities of Religion and Race’.

Dr. Stefan Deißler (London): ‚Eigendynamische Bürgerkriege. Von der Persistenz und Endlichkeit innerstaatlicher Gewaltkonflikte’.

Max Graff (Heidelberg): ‚Menschenwürde als ästhetisches Problem’.

Çiçek Ilengiz (Max Planck Institute for Human Development Berlin): ‚When History Goes Mad. Writing the History of State Sponsored Violence in Dersim’.

Mirjam Janett (Universität Basel): ‚Fremdplatzierungspraxis im Vergleich. Fremdplatzierungen in der deutschsprachigen Schweiz der Nachkriegszeit (1945-1980)’.

Peter Kankonde-Bukasa (University of the Witwatersrand, Johannesburg): ‘The Politics of Violent Transnational Mobilisation in (DR) Congolese Diaspora’.

Jas Kaur (University of London): ‚An anthropology of ethnic conflict and coups in Fiji’.

Dr. Jasmina Korczak-Siedlecka (University of Leipzig): ‚Perception, Construction and Interpretation of Violence in Everyday Life in Villages of Pomerelia in 16th and 17th century’.

Nadja Maurer (University of Hamburg): ‚Skripte von Sicherheit im Wandel. Das Beispiel der Post-Konfliktgesellschaft Nordirland’.

Sara Mehlmer (Johannes Gutenberg-Universität Mainz): ‚Gewalt und Gewaltvermeidung zwischen Katholiken, Juden und Muslimen in Spanisch-Nordafrika, 1859-1874’.

Tino Minas (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): ‚Die Übersetzung der Gewalt. Fallanalysen »körperlicher Gewalt« im Kontext multipler Differenzierung’.

Sayani Mitra (Georg-August-Universität Göttingen): ‚The Process of Making of a New Life and its ‘End’- Socio-ethical and Material Implications of the Practice of Surrogacy in India’.

Simona Pagano (Georg-August-Universität Göttingen): ‚Reassembling Campland. Eine regime- und assemblagetheoretische Ethnographie zu Roma-Camps in Rom' (Arbeitstitel)

Madeleine Rungius (Universität Potsdam)

Bhakti Shah (Georg-August-Universität Göttingen): ‚The Resources and restraints of women’s education in reckoning with the violence on women in India’.

Dr. Andrea Speltz (Georg-August-Universität Göttingen): ‚War in the Age of Sentimentalism. Violence and Virtue in Eighteenth-Century European Literature’.

Andrea Stänicke (Universität Siegen): ‚Sadomasochistische Maskerade. Ein aktuelles Phänomen und seine kulturellen Relevanzen’.

Dr. Stefan Wellgraf (Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder): ‚Gefühlslagen der Exklusion’ (DFG-Projekt).


Mitarbeiter/innen:


Annekathrin Krieger

Valentina Prljic

Summer School 2015


Tagungsbericht 2015 Soziopolis

28.9.-2.10.2015 − Lichtenberg-Kolleg − Historische Sternwarte

Montag, 28.09.2015
       Anreise

    19.00              Empfang

    20.00              Eröffnungsdinner
                          Ort: Weinstube/Faculty Club im Planea Basic, Geismar Landstrasse 11, 37083 Göttingen

Dienstag, 29.10.2015

    09.00-09.30     Eröffnung durch Wolfgang Knöbl (Hamburger Institut für Sozialforschung)
                           Ort: Historische Sternwarte, Geismar Landstrasse 11, 37083 Göttingen

    09.30-10.30     Posterpräsentationen der Teilnehmenden, Teil I: Themen, Projekte, Schnittstellen:
                           Insa Agena, Yun-Chu Cho, Anna Danilina, Stefan Oliver Deißler, Max Graff, Mirjam Janett,
                           Peter Kankonde-Bukasa, Jas Kaur, Jasmina Korczak-Siedlecka

       Kaffeepause

    11.00-12.00     Posterpräsentationen der Teilnehmenden, Teil II: Themen, Projekte, Schnittstellen:
                           Nadja Maurer, Sara Mehlmer, Tino Minas, Sayani Mitra, Simona Pagano, Madeleine Rungius,
                           Bhakti Shah, Andrea Speltz, Andrea Stänicke, Stefan Wellgraf

       Mittagspause

    14.00-15.00     Arbeitsgruppen A-D: Kennenlernen und Vorbereitung der Leitfragen

       Kaffeepause

    15.00-16.30     Leitpräsentation Randall Collins (Universität Pennsylvania): „Emotion - Interaction - Violence“,
                           Einführung und Moderation: Wolfgang Knöbl

    17.00-18.30    -Arbeitsgruppen A und B: Feedback und Fragen mit Randall Collins
                          -Arbeitsgruppen C und D: Diskussion der Basistexte von Randall Colins und Monique Scheer
                          und Besprechung der einzelnen Projekte

Mittwoch, 30.09.2015

    – Exkursion der Teilnehmer/innen nach Mühlhausen

Donnerstag, 1.10.2015

    09.00-10.30    -Arbeitsgruppen C und D: Feedback und Fragen mit Randall Collins
                          -Arbeitsgruppen A und B: Diskussion der Basistexte von Randall Colins und Monique Scheer und
                          Besprechung der einzelnen Projekte

       Kaffeepause

    11.00-12.30     Leitpräsentation Monique Scheer (Universität Tübingen): "Emotional Force: Reflections on the Complex
                           Relationship of Violence and Agency“, Einführung und Moderation: Regina Bendix (Universität Göttingen)

       Mittagspause

    14.30-16.00   -Arbeitsgruppen C und D: Feedback und Fragen mit Monique Scheer
                          -Arbeitsgruppen A und B: Diskussion der einzelnen Projekte

       Kaffeepause

    16.30-18.00    Möglichkeit für Einzelgespräche mit Randall Collins, Monique Scheer und Wolfgang Knöbl

Freitag, 2.10.2015

    09.00-10.30   -Arbeitsgruppen A und B: Feedback und Fragen mit Monique Scheer
                          -Arbeitsgruppen C und D: Diskussion der einzelnen Projekte

       Kaffeepause

    11.00-12.30    Leitpräsentation Wolfgang Knöbl (Hamburger Institut für Sozialforschung): “Theoretical Discourses on Violence
                          and the Problem of the Micro-Macro-Link”, Einführung und Moderation: Hartmut Bleumer
                          (Universität Göttingen)

       Mittagspause

    13.30-14.45   -Arbeitsgruppen A und B: Feedback und Fragen mit Wolfgang Knöbl
                         -Arbeitsgruppen C und D: Vorbereitung für die Podiumsdiskussion

    14.45-16.00   -Arbeitsgruppen C und D: Feedbacks und Fragen mit Wolfgang Knöbl
                         -Arbeitsgruppen A und B: Vorbereitung für die Podiumsdiskussion

       Kaffeepause

    16.30-18.00   Podiumsdiskussion; Einführung und Moderation: Rebekka Habermas (Universität Göttingen) und Wolfgang Knöbl

    18.30     Abschlussdinner; Ort: Restaurant Gaudi, Rote Straße 14, 37073 Göttingen



Nur die Vorträge von Randall Collins, Monique Scheer und Wolfgang Knöbl sind öffentlich und finden auf Englisch statt.


2014 − Ökonomie zwischen Kulturtheorie und Kulturgeschichte

30.09.-5.10.2014 − Lichtenberg-Kolleg

Das Maurice Halbwachs Summer Institute bietet die Möglichkeit eines intensiven intellektuellen Austauschs zwischen jungen Wissenschaftler/innen unterschiedlicher kulturwissenschaftlicher Disziplinen und international hochprofilierten wissenschaftlichen Persönlichkeiten. Das diesjährige Summer Institute stellt dabei die Frage nach der Macht des ökonomischen Denkens und seiner kulturellen Symbolisierungspraktiken seit der Renaissance. Welche Konsequenzen hat es, wenn die Sprache(n) der Ökonomie radikal historisiert und hinterfragt werden? Bedeutet die Entdeckung der autopoetischen Fiktionen ökonomischer Symbole den Verlust ihrer bisherigen kulturhistorischen Überzeugungskraft? Und wie reagieren die Wirtschaftswissenschaften selbst auf ihre mögliche Delegitimation? Wie sehr sind davon wiederum diejenigen Kultur- und Sozialwissenschaften betroffen, die sich auch mit ökonomischen Fragen beschäftigen? In die entstehenden, hochaktuellen Fragestellungen wird der Literaturwissenschaftler Joseph Vogl (Humboldt-Universität, Berlin) einführen, der gemeinsam mit den Historiker/innen Sandra Maß (Ruhr-Universität, Bochum) und Avi Lifschitz (University College London) mit den Teilnehmenden diskutieren wird. Jüngere Wissenschaftler/innen mit thematisch anschlussfähigen Dissertations- und Forschungsprojekten aus allen Kulturwissenschaften sind herzlich zur Bewerbung eingeladen.


Personen

Seniors:

Joseph Vogl ist seit 2006 Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft/Medien an der Humboldt-Universität zu Berlin. Einen zentralen Schwerpunkt in seinen Arbeiten markieren seine vielbeachteten Bücher und Aufsätze zur kulturellen Macht des ökonomischen Denkens (besonders: ,Kalkül und Leidenschaft. Poetik des ökonomischen Menschen‘, 4. Aufl. Berlin/Zürich 2011; ,Das Gespenst des Kapitals‘, 5. Aufl. Berlin/Zürich 2011), die in zahlreichen Sprachen erschienen sind. Einem breiteren Publikum ist Vogl in Deutschland durch seine Gespräche mit Alexander Kluge, aber auch durch seine Übersetzungen von Schriften Jean-François Lyotards sowie von Gilles Deleuze und Félix Guattari bekannt geworden. Vogls universitäre Arbeitsfelder korrespondieren mit diesem Bekanntheitsgrad, denn sie lauten stichwortartig: Geschichte und Theorie des Wissens, Geschichte von Gefahr und Gefährlichkeit, Diskurs und Medientheorie sowie die Literaturgeschichte des 18.-20. Jahrhunderts. Unter seinen zahlreichen Forschungsprojekten sei hier nur noch sein Projekt zur ‚Poetik des Unwahrscheinlichen‘ im SFB 626 ‚Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste‘ an der FU Berlin hervorgehoben.

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Sandra Maß ist nach längerer wissenschaftlicher Tätigkeit an der Universität Bielefeld seit Oktober 2013 Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte/Geschlechtergeschichte an der Ruhr-Universität in Bochum. Zuvor war sie u.a. Fellow am Deutschen Historischen Institut in Paris und London sowie am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS). Seit 2007 ist sie Mitherausgeberin von L'Homme. Europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft/European Journal of Feminist History. Ausdrücklich erwähnt sei hier insbesondere das 2011 erschienene Themenheft zu Geld-Subjekte[n]. Thematisch beschäftigt sich die Geschichtswissenschaftlerin mit westeuropäischer Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der Kulturgeschichte des Ökonomischen sowie der Geschichte des europäischen Kolonialismus. Die Veröffentlichung ihrer Habilitationsschrift ,Kinderstube des Kapitalismus. Monetäre Erziehung im 18. und 19. Jahrhundert‘ befindet sich in Vorbereitung.

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Avi Lifschitz lehrt und forscht am University College London und ist zur Zeit des Maurice Halbwachs Summer Institutes als Fellow am Lichtenberg-Kolleg zu Gast. Schwerpunktmäßig befasst sich der Historiker vor allem mit der Geistesgeschichte Europas im langen 18. Jahrhundert (1680-1830). Hier interessieren ihn insbesondere das Verhältnis von Aufklärung, Anthropologie, Theologie und politischer Theorie sowie der Transfer von Kultur zwischen Frankreich und verschiedenen deutschen Herrschaftseinheiten. Die Geschichte von Universitäten, königlichen Akademien und Exil-Intellektuellen im 18. Jahrhundert, aber auch Sprache und Übersetzung stellen weitere Arbeitsfelder dar. Im Jahr 2012/13 war Avi Lifschitz Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

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Initiator/innen:


Regina Bendix ist seit 2001 Professorin für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie forscht und lehrt zu Themen im Bereich der Fach- und Wissensgeschichte, zum Zusammenspiel von Kultur, Wirtschaft und Politik (Tourismus, Kulturerbe), der kulturellen Ausprägung der Sinne (u.a. Nahrungsforschung) und der Kommunikations- und Erzählforschung. Sie leitet die DFG-Forscher/innengruppe ,Zur Konstituierung von Cultural Property‘ und ein Teilprojekt in der DFG- Forscher/innengruppe ,Ästhetik und Praxis populärer Serialität‘. Sie ist Co-Editorin der Zeitschrift Ethnologia Europaea und seit 2014 auch Co-Editorin der Zeitschrift Narrative Culture.

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Hartmut Bleumer ist seit 2004 Professor für Deutsche Philologie/Germanistische Mediävistik an der Georg-August-Universität Göttingen. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die historische Narratologie und die historische Ästhetik. Er ist Co-Editor der Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik (LiLi). Aktuell interessieren ihn besonders das Verhältnis von Minnelyrik und Minneroman im Mittelalter, in weiterer kulturwissenschaftlicher und literaturphänomenologischer Perspektive die Medialität der Stimme im Kontext der Schrift sowie die Rolle des Klanges bei der historischen Raumimagination.

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Rebekka Habermas ist seit 2000 Professorin für Neuere Geschichte an der Georg-August-Universität Göttingen und lehrt und forscht u.a. zur Bürgertums-, Rechts- und Gendergeschichte. In jüngster Zeit beschäftigt sie sich vor allem mit Kolonial-, Wissens- und Missionsgeschichte im langen 19. Jahrhundert. Derzeit arbeitet sie an einem Buch über einen Kolonialskandal um 1900. Sie fungiert u.a. als Mitherausgeberin der Zeitschrift Historische Anthropologie und mehrerer Buchreihen sowie als Sprecherin des DFG Graduiertenkollegs ,Dynamiken von Raum und Geschlecht‘. Unter ihren jüngeren Veröffentlichungen interdisziplinären Zuschnitts seien der gemeinsam mit Richard Hölzl herausgegebene Sammelband ,Mission Global. Eine Verflechtungsgeschichte seit dem 19. Jahrhundert‘ (Wien 2014) sowie der im selben Jahr im Journal of Modern History erschienene Artikel ,Lost in Translation. Transfer and Nontransfer in the Atakpame Colonial Scandal‘ erwähnt.

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Wolfgang Knöbl ist seit 2002 Professor für Soziologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Sozialtheorie, die politische und historisch-vergleichende Soziologie, die Makrosoziologie und die Geschichte der Sozialwissenschaften. Derzeit arbeitet er an einer Studie mit dem Titel: ,Die Geburt des Staates aus dem Geist der Metropole: Eine ideengeschichtliche und planungssoziologische Studie zur Staatsbildung in Argentinien, Australien und Kanada‘.

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Mitwirkende:


Matthias Agethen (Westfälische Wilhelms-Universität Münster): ,Am Ende der Erzählung. Nationalökonomie und Erzählliteratur zwischen Verausgabung und Modernisierung 1850-1900‘. (Arbeitstitel)

Iuditha Balint (Universität Mannheim): ,Erzählte Entgrenzungen der Arbeit in der Literatur seit der New Economy‘.

Jenny Bauer (Universität Kassel/Georg-August-Universität Göttingen): ,Gestörte Verhältnisse: Körper, Markt und Medien‘.

Wendelin Brühwiler (Universität Zürich): ,Imitation und Konkurrenz. Mediengeschichte der Trademark 1800-1900‘.

Sebastian Felten (King's College London): ,Meaningful Monies: Cash, Credit and Mutual Obligation in the Dutch and German Countryside, 1650-1850‘.

Michaela Hartl (Universität Kassel/Georg-August-Universität Göttingen): ,Eine „reizende kugelrunde Null“ werden. Robert Walser und der Bildungsroman‘.

Felix Krämer (Universität Kassel/Georg-August-Universität Göttingen): ,Roten Zahlen auf der Spur. Verschuldete Menschen in den USA im 20. Jahrhundert‘.

Alena E. Lyons (Eberhard Karls Universität Tübingen): ,Die Demokratisierung des Kalküls‘.

Tim Neu (Georg-August-Universität Göttingen): ,Imperiale Geldströme. Zur Praxis der politischen Ökonomie im British Empire (1688–1834)‘.

Nina Peter (Freie Universität Berlin): ,Poetik der Ökonomie. Die Darstellung von Finanzkrisen in der Gegenwartsliteratur‘. (Arbeitstitel)

Anne Reich (Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main): ,Schuld als Titel - Fiktives Kapital und Literatur‘.

Michael Reif (Georg-August-Universität Göttingen): ,Die Soziologie und der Kapitalismus. Eine soziologiegeschichtliche Studie über die frühe Wirtschaftssoziologie‘.

Daniela Reimann (Eberhard Karls Universität Tübingen): ,Die Vermittlung deutschsprachiger Literatur ins europäische Ausland‘.

Ringo Rösener (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg): ,Freundschaft als Genre‘. (Arbeitstitel)

Stefan Scholl (Universität Bielefeld): ,Trennungsgründe. ‚Wirtschaft‘ und ‚Politik‘ im 20. Jahrhundert‘.

Anne Schreiber (Universität Paderborn): ,Gleichgewicht. Fallstudien zu einer Wissensgeschichte‘. (Arbeitstitel)

Katja Stuckatz (The Pennsylvania State University): ,Transatlantic Antiquary: Foreign Places of Memory in German-language Literature after 9/11‘.

Mischa Suter (Universität Basel): ,‚Rechtstrieb‘: Schulden und Vollstreckung im liberalen Kapitalismus 1800–1900‘.

Anna-Carolina Vogel (Georg-August-Universität Göttingen): ,Kredit als soziale Praxis‘.

Dorothee Wilm (Universität Bielefeld): ,Kommunikativer Konstruktivismus und ökonomische Theorie‘.


Mitarbeiter/innen:


Anna Maria Reinking (Soziologie, M.A.) war als Koordinatorin für das Maurice Halbwachs Summer Institute tätig.



Summer School 2014

30.09.-5.10.2014 − Lichtenberg-Kolleg − Historische Sternwarte

Terminplanung, Stand 26.09.2014

Dienstag, 30.09.2014
       Anreise
    19.00              Podium zur Einführung mit Joseph Vogl (Literaturwissenschaft), Hartmut Bleumer (Germanistische Mediävistik),
                          Wolfgang Knöbl (Soziologie), Moderation: Rebekka Habermas (Geschichtswissenschaft)
                          Ort: Weinstube/Faculty Club im Planea Basic, Geismar Landstrasse 11, 37083 Göttingen
    20.00              Eröffnungsdinner

Mittwoch, 1.10.2014
    09.00-10.30     Plenum – Vorstellungen der Teilnehmer/innen I: Themen, Projekte, Schnittstellen:
                           Felix Krämer, Anne Reich, Mischa Suter, Anna-Carolina Vogel, Ringo Rösener, Matthias Agethen,
                           Wendelin Brühwiler, Tim Neu, Sebastian Felten, Michaela Hartl
                           Ort: Historische Sternwarte, Geismar Landstrasse 11, 37083 Göttingen
       Kaffeepause
    11.00-12.30     Plenum – Vorstellungen der Teilnehmer/innen II: Themen, Projekte, Schnittstellen:
                           Michael Reif, Dorothee Wilm, Alena E. Lyons, Anne Schreiber, Stefan Scholl, Katja Stuckatz, Iuditha Balint,
                           Nina Peter, Daniela Reimann, Jenny Bauer
       Mittagspause
    14.30-15.30     Arbeitsgruppen – Vorbereitung der Leitfragen
       Kaffeepause
    16.00-18.00     Leitpräsentation: Joseph Vogl (HU Berlin): „Seigniorale Macht. Zur Genese des finanzökonomischen
                           ‚Regimes‘“, Einführung: Hartmut Bleumer

Donnerstag, 2.10.2014
    09.00-10.30     Komplementärvortrag I: Sandra Maß (Ruhr-Universität Bochum): „Kulturgeschichte des Ökonomischen -
                          Themen, Zugänge, Methoden“, Einführung: Rebekka Habermas
       Kaffeepause
    11.00-12.30     Rückkoppelungen Ia: Arbeitsgruppen A und B – Feedbacks und Fragen
       Mittagspause
    14.30-16.00    Rückkoppelungen Ib: Arbeitsgruppen C und D – Feedbacks und Fragen
       Kaffeepause
    16.30-18.00    Podiumsdiskussion: Joseph Vogl (Literaturwissenschaft), Wolfgang Knöbl (Soziologie), Sandra Maß
                          (Geschichtswissenschaft), Rebekka Habermas (Geschichtswissenschaft) zum Leitthema der Veranstaltung.
                          Moderation: Regina Bendix (Kulturanthropologie)

Freitag, 3.10.2014
    – Exkursion der Teilnehmer/innen nach Weimar: „Zur Ökonomie der Form“ –

Samstag, 4.10.2014
    09.00-10.30    Komplementärvortrag II: Avi Lifschitz (University College London): „Natural or artificial? The prerequisites for
                          negotiation, barter and exchange in 18th-century thought“, Einführung: Wolfgang Knöbl
       Kaffeepause
    11.00-12.30    Rückkoppelungen IIa: Arbeitsgruppen A und B – Feedbacks und Fragen
       Mittagspause
    14.30-16.00    Rückkoppelungen IIb: Arbeitsgruppen C und D – Feedbacks und Fragen
       Kaffeepause
    16.30-18.00   Abschlusspodium: (Joseph Vogl, Avi Lifschitz, Regina Bendix) „Ökonomie zwischen Kulturtheorie und
                         Kulturgeschichte“, Moderation: Hartmut Bleumer
    20.00             Abschlussdinner

Sonntag, 5.10.2014
       Abreise


Das Programm als PDF zum Download

Wegbeschreibung zur Historischen Sternwarte (Spaziergang vom Bahnhof)




Kontakt

Maurice Halbwachs Summer Institute
Anna Maria Reinking
Kulturwissenschaftliches Zentrum der Universität Göttingen
Raum 2.609
Heinrich-Düker-Weg 14
37073 Göttingen



Tel. 0049 (0) 551/ 39 - 21235
E-Mail: mhsi@gwdg.de